Startseite > Allgemein > Fredmon-Projekt in Uganda: Das ist geschehen und so geht es weiter

Ein Bericht von Christoph Schneider in der der Schwäbischen Zeitung vom 03.03.2022

Monika und Manfred Hiller, die aus ihrer Missionstätigkeit heraus die Initiative Fredmon ins Leben gerufen haben, welche sich um benachteiligte Kinder und Jugendliche in Uganda kümmert, sind von einer Reise in das afrikanische Land zurückgekehrt und können von guten Fortschritten beim Bau eines Kinderhauses berichten. Das Projekt kann auch dank Spenden aus „Helfen bringt Freude“, der Weihnachtsaktion der Schwäbischen Zeitung, umgesetzt werden.

Anfang Februar waren die Hillers zusammen mit acht Freunden und Unterstützern des Projekts Fredmon, das Teil der evangelischen Kirchengemeinde Laichingen ist, nach Uganda geflogen. Und es sind alle ohne eine Corona-Infektion zurrckgekehrt, versichert Organisator Manfred Hiller auch ein wenig erleichtert. Ein Ziel der Reisegruppe war das Fredmon-Gelände im Distrikt Luweero.

Bereits im vergangenen Frühjahr hatte Fredmon dort unter anderem mit Geld aus der Aktion „Helfen bringt Freude“ ein Stück Land gekauft. Mit ein Grund dafür waren Erfahrungen aus dem Coronajahr 2020. Manfred Hiller sagt: „Wir wollten eigentlich nicht, dass Fredmon Besitz hat. Doch die Pandemie hat gezeigt, dass ein Ackerland mit der Möglichkeit zum Anbau und zur Selbstversorgung gut wäre.“ In erster Linie soll dort ein Heim für die benachteiligten Kinder entstehen, welche von Fredmon unterstützt werden.

Grundmauern bilden die Fundamente

Schon nach Manfred Hillers vorheriger Reise war mit dem Bau eines Gerätehauses begonnen worden, nun steht die Errichtung des Kinderhauses auf dem Programm. Hiller sagt: „Zunächst scheint es, als ob nichts voran geht. Aber wenn man dann vor Ort ist, wird’s so rasant, dass man kaum noch mitkommt.“

Wie rasant es dann wurde, beschreibt er so: „Wir hatten nach unserer Ankunft noch einige kleinere Planänderungen mit dem Bauteam durchgesprochen. Dann startete unsere Reisegruppe zu einer kleinen Tour durch den Murchison Park, einen Nationalpark. Wir hatten uns darauf eingerichtet, dass wir nach unserer Rückkehr in Luweero den ersten Spatenstich vornehmen würden. Aber als wir dort ankamen, waren bereits die Gräben ausgehoben für die Fundamente des Gebäudes, sodass wir dann schon die Grundsteinlegung feiern konnten.

Wer sich jetzt fragt, wie Fundamente mit Gräben und Grundsteinlegungen zusammenhängen, muss folgendes über die Bauweise des Gebäudes wissen: In den zuvor ausgehobenen Gräben mauert der etwa 20-köpfige Bautrupp Ziegelsteinwände hoch. Sie bilden dann die Grundmauern des Gebäudes. Die Flächen zwischen den Mauern werden mit Stampflehm aufgefüllt, auf den dann noch ein Betonestrich ausgebracht wird. Anschließend werden die Gebäudewände gemauert. Wärmedämmung ist kein Thema in Uganda, einem Land wo im Mittel Temperaturen um die 26 Grad Celsius gemessen werden. Auch Gipsputz verwendet keiner in Uganda. Schließlich beträgt die Luftfeuchtigkeit dort um die 99 Prozent. Statt mit Gips werden die Wände mit Zement verputzt.

Ulmer Professor berechnet Solaranlage

Dass die Bauarbeiten jetzt in dieser Trockenzeit sehr anstrengend sind, erfuhr die Besuchergruppe am eigenen Leib. Hiller erklärt: „Nach der Grundsteinlegung war unsere Reisegruppe dazu eingeladen, den Maurern die Ziegel zu reichen. Das ist recht anstrengend bei Temperaturen um die 35 Grad Celsius.“ Und noch etwas ist ihm aufgefallen: Obwohl ja eigentlich Trockenzeit ist, hat es während ihres Aufenthalts mehrfach geregnet. „Man spürt den Klimawandel auch in Uganda“, sagt Manfred Hiller.

Er sagt, dass der Bautrupp damit rechne, in einem halben Jahr mit dem Haus fertig zu sein. Dann könnten die ersten Kinder und Jugendlichen einziehen. Aber auf dem Plan des Fredmon-Teams stehen noch weitere Teilprojekte rund um das Kinderhaus und das Landstück in Luweero, darunter der Bau eines Brunnens, die Einzäunung des Geländes und der Bau einer Solaranlage.

In Sachen Solaranlage stehen die Hillers in Kontakt mit Professor Peter Adelmann von der Technischen Hochschule Ulm (THU). Dieser ist auch über seine Arbeit eng mit Afrika verbunden und hat sich bereiterklärt, die voraussichtliche Dimensionierung der künftigen Solaranlage für Luweero zu berechnen.

„Danke an alle Spenderinnen und Spender!“

Außerdem sucht Patrick Mukesa, der Fredmonvertreter vor Ort, derzeit eine Sozialarbeiterin für das Projekt. Die Bewerbungsgespräch laufen derzeit, sagt Manfred Hiller und erklärt: „Gerade die Mädchen benötigen eine zusätzliche weibliche Ansprechperson.“

Die öffentlichen Schulen in Uganda seien seit Mitte Januar endlich wieder geöffnet – nach 22 Monaten Schließung. Das gebe auch den Fredmon-Kindern endlich wieder Struktur und sie seien auch sehr froh darüber, sagt Hiller. Froh ist er, dass Fredmon drei Lehrkräfte engagiert hatte, welche die Kinder im Lockdown zumindest ein bisschen unterrichtetet: „Wir sehen jetzt, dass unsere Kinder deutlich weiter im Lernstoff sind, als andere.“

„Herzlichen Dank an die Spenderinnen und Spender der Aktion Helfen bringt Freude. Ihre Spenden geben und Planungssicherheit für unser Projekt“, sagt Hiller.

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